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Jens Damm 20.11.2024
October 13 @ 08:00 - 17:00
Das Kino des taiwanesischen Regisseurs Tsai Ming-liang befasst sich mit Themen wie Familie, Einsamkeit, Entfremdung
und LGBTQ-Themen im Kontext der urbanen taiwanesischen Gesellschaft. Tsais Filme zeigen die Komplexität und die
Widersprüche des modernen Familienlebens und spiegeln die sozialen und kulturellen Veränderungen wider, die in
den letzten Jahrzehnten in Taiwan stattgefunden haben. Mit seinem minimalistischen und kontemplativen Stil schildert
Tsai den Zerfall traditioneller Familienstrukturen sowie die emotionale Isolation und die existenziellen Krisen, die das
Individuum im modernen urbanen Umfeld erlebt. Seine Filme wie „Rebels of the Neon God“ (1992), „Vive L’Amour“ (1994),
„The River“ (1997) und „Days“ (2020) sind wichtige Reflexionen über familiäre Dysfunktion, gesellschaftliche Zwänge und
die Suche nach Identität. In diesem Vortrag werde ich analysieren, wie Tsais Filme die traditionellen Geschlechterrollen in
Frage stellen, die Komplexität der queeren Identität erforschen und die sozialen und kulturellen Faktoren, die zur Isolation
und Entfremdung des Einzelnen beitragen, untersuchen.
Dr. Jens Damm ist ein Associate Research Fellow am European Center for Taiwan
Studies (ERCCT) an der Eberhard Karls Universität Tübingen. In den letzten Jahren hatte er
eine Vertretungsprofessur an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg inne. Ab Februar
2025 wird er den Visiting Chair of Taiwan Studies an der Universität Leiden innehaben. Er war
Associate Professor am Graduate Institute of Taiwan Studies, Chang Jung University, Tainan,
Taiwan (2009-2019). Seine Forschungsinteressen umfassen LGBTQ- und Gender-Studien im
taiwanesischen Kontext, neue Medien und das Internet, die taiwanesische und chinesische
Diaspora sowie Gender-Studien. Er kann unter jens.damm@fu-berlin.de erreicht werden